Wirtschaftswachstum in Indien – langsam aber stetig!

von | Dez. 5, 2017 | Deutsch, Indien, Markteintritt Indien, Wirtschaft | 0 Kommentare

In meinem letzten Blogartikel „Welche Folgen hat die Demonetarisierung in Indien“ habe ich über die Gründe und Folgen der Entwertung der 500- und 1.000 Rupien Scheine berichtet. Seit dem ist es interessant zu beobachten, was sich in der indischen Wirtschaft getan hat.

Im Jahre 2016 befand sich Indien in einem wirtschaftlichen Tief und ist seit dem um ca. 40 Prozent gestiegen. Experten sind sich hier einig, dass dies auch auf die tiefgreifenden Reformen, u.a. die Demonetarisierung im November 2016 und die Einführung der GST (Goods and Service Tax) im Juli 2017 zurückzuführen ist.

Als Anleger lohnt es sich in unterschiedlichen Aktien und Fonds in Indien zu investieren. Werfen wir einen Blick auf den indischen Leitindex, der SENSEX, der an der Börse von Mumbai (BSE – Bombay Stock Exchange) gelistet ist. Dieser hat in den letzten fünf Jahren ca. „83 Prozent zugelegt und Aktienfonds, mit indischen Schwerpunkt bieten Anlegern gute bis sehr gute Chancen.“ (Quelle: wiwo.de)

Auf der anderen Seite herrscht noch ein großes Steuerchaos. Das Land braucht Zeit, das neue Steuersystem zu implementieren. Die Bevölkerung, Unternehmen und Behörden ebenfalls, bis sich alles eingespielt hat.

Dann ist noch das große Vorhaben Indiens, das gesamte Bargeld abzuschaffen, das durch die Entwertung der 500- und 1.000-Rupien Scheine angefangen hatte. Bis 2024 sollen alle Transaktionen über Mobiltelefone laufen. Nicht mal Kreditkarten sollen notwendig sein.

Eines der damit zusammenhängenden Ziele ist es, die Korruption abzuschaffen. Korruption bildet zusammen mit der noch vor allem auf dem Land maroden Infrastruktur und der Bildung, d a s Wachstumshemmnis auf dem Subkontinent.

In Indien boomt es. Vor allem in den Ballungszentren. Sobald man aber außerhalb der Metropolen ist, sind marode Straßen sowie Straßenschäden, mangelnde Internetverbindung und auch Schwierigkeiten mit Elektrizität and der Tagesordnung.

Es wird spannend bleiben, was die Regierung für Menschen, die auf dem Land leben, unregelmäßigen bis keinen Zugriff auf Internet haben, Analphabetismus  noch weit verbreitet ist, unternehmen wird. Diese Menschen, die ca. 400 Mio. der Bevölkerung ausmachen (also 30 Prozent), werden nicht so einfach Zugriff auf diese Erneuerungen und diesen Fortschritt haben.

Das sind eben diese extremen Unterschiede, mit denen dieses Land zu kämpfen hat. Es ist eine Herausforderung, der sich die Regierung annimmt und viel tiefgehender angehen muss. Vor allem wenn die Wirtschaft wächst, wachsen auch die Herausforderungen.

Meine persönliche Beobachtung zeigt, dass viel passiert. Dass erwartet wird, dass ein Land mit bald 1,3 Mrd. Einwohnern sich innerhalb kürzester Zeit völlig umkrempelt ist unrealistisch. Zu viele unterschiedliche ethnische Gruppen, Religionen, Mentalitäten, Einstellungen gilt es unter einen Hut –  einem Land – zu bringen. Die internen Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig attraktiv für ausländische Investoren zu sein, ist ein Spagat, der nicht leicht zu meistern ist.

Trotzdem ist es attraktiver als je zu vor in Indien zu investieren. Auch als Privatanleger.

 

 

Text: Purvi Shah-Paulini

Bild: Purvi Shah-Paulini

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„Wir sind eine menschliche Rasse. Wir haben alle die gleichen Sehnsüchte und Träume … wir haben alle die gleichen Hoffnungen … und wir machen alle die gleichen Dinge durch. Wir sollten aufhören, uns auf Religion, Geschlecht oder auf nationale Aspekte zu beschränken. Das ist in meinen Augen einfach Unsinn … Ich betrachte mich einfach als Teil der menschlichen Rasse. Ich verneige mich vor Indien, weil Indien mir erlaubt, so zu sein, wie ich bin“ – Ute Marke

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Hören Sie dieser beeindruckenden Frau zu, die mit 45 Jahren das Radfahren gelernt hat und für einen guten Zweck 1000 Meilen durch Lesotho und den Himalaya geradelt ist! Ute, du rockst und B I T T E mach weiter so. Du zeigst der Welt, dass nichts unmöglich ist und alles im Kopf beginnt: die Grenzenlosigkeit oder der Glaube an ein Leben voller Grenzen. Du bist ein Vorbild! Vielen Dank für dieses wunderbare und sehr tiefe Interview. Mit einer tiefen Verneigung.

Episode 6/21: Weisheitswerkstatt Interview mit Christian Ahl „Bewusstsein in der Führung“

Was hat Bewusstsein mit Führung zu tun? Wo fängt Führung an?

Mit dem Bewusstseinsmentor Christian Ahl, der jahrelang als Geschäftsführer in der Industrie Erfahrungen als Führungskraft gelebt hat, spreche ich über Bewusstsein, Leidenschaft und Beziehungen. Diese Attribute (und andere) bestimmen das Leben einer Führungskraft. „Immer wenn ich mit jemand in Interaktion trete, verändere ich die Beziehung“, so Christian. Die meisten Probleme in Unternehmen entstehen auf menschlicher und nicht auf fachlicher Ebene. „Ab wann sehe ich wie sich in meinem Leben Entwicklung vollzieht?“ Das gilt es in unser Bewusstsein zu holen, denn Entwicklung zieht sich durch wie ein roter Faden. Wir sprechen auch über Schulbildung, Sprache und vieles mehr und welchen Einfluss diese auf unsere Gesellschaften hat. Wir sind uns einig, dass es ein Nebeneinander von Typen und Entwicklungsstufen geben darf und soll.

Hören Sie rein in dieses vielseitige Gespräch.

Episode 5/21: Die Weisheitswerkstatt „Business Talk“ mit Carolin Hambrügge über „Frauen im Berufsleben in Indien“ (Englisch)

„Bei der Führung geht es darum, andere durch Ihre Anwesenheit besser zu machen und dafür zu sorgen, dass diese Wirkung auch in Ihrer Abwesenheit anhält.“ (Sheryl Sandberg, COO Facebook)

Carolin Hambrügge ist selbständige Partnerin von GPS – Global Procurement Sevice in Deutschland. In dieser Folge sprechen wir über ihre Buisness-Erfahrungen in Indien und gehen dabei auch auf den Aspekt „Als Frau Geschäfte in Indien machen“ ein, da das Image des riesigen Landes in dieser Hinsicht eher negativ ist.
Genießen Sie das Gespräch und Carolins professionelle Sichtweise sowie ihre lange und tiefe Erfahrung in den deutsch-indischen Geschäftsbeziehungen.

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Bei der Meditation geht es nicht um den Versuch, irgendwo hinzugelangen. Es geht darum, dass wir uns selbst erlauben, genau dort zu sein, wo wir sind, und genau so zu sein, wie wir sind, und das auch der Welt zu erlauben, genau so zu sein, wie sie in diesem Augenblick ist. – Jon Kabat-Zinn –

Metta ist ein Wort aus der altindischen Pali-Sprache, die zu Zeiten des historischen Buddha gesprochen wurde.
Es bedeutet so viel wie liebende Güte, Herzenswärme, Wohlwollen, im engeren Sinne leitet es sich aus den Worten „Freundlichkeit“ und „Sanftheit“ ab.

Ajahn Michal möchte es am liebsten nicht übersetzen, sondern ein nur Metta nennen.
Was das mit uns als Mensch und gleichzeitig mit Politik und Wirtschaft zu tun hat, erfahren Sie in diesem Interview, das meiner Meinung wieder eine wundervolle Tiefe hat und einige neue Perspektiven aufzeigen kann.

Viel Freude beim Hinhören!

Episode 3/21: Die Weisheitswerkstatt Kapitel 3 „WAHL“ (English)

„Alles in Ihrem Leben ist ein Spiegelbild einer Wahl, die Sie getroffen haben. Wenn Sie ein anderes Ergebnis wollen, treffen Sie eine andere Wahl.“ – Unbekannt

Dieses Kapitel ist das letzte mit der wunderbaren Julia Hayden, die sich entschieden hat, sich auf ihre Berufung Physiotherapeuthen bzw. mehr noch „Körperflüstern“ zu konzentrieren und ihre Klienten dabei zu unterstützen, besser mit sich selbst in Verbindung zu kommen.

Und genau darum geht es in diesem Kapitel. Welche Wahl Sie auch immer treffen, bleiben Sie dabei. Geben Sie dieser Wahl eine Chance zu gedeihen. Wen wollen Sie um sich haben? Mit was beschäftigen sie sich den ganzen Tag? Was essen ich heute oder lese oder schaue ich Fernsehen?
Ich habe mich entschieden, mit den Weisheitswerkstatt-Podcasts weiterzumachen. Julia, danke für die wunderbare Zeit, die wir gemeinsam in unseren Interviews und im Gedankenaustausch hatten. Es hat mich sehr inspiriert und ich habe auch viel von Dir gelernt.

Mit einer tiefen Verbeugung.