Innovationen aus dem Osten Indiens
Indiens Spitzenstatus in der Informationstechnologie steht außer Frage. Überraschen mag es jedoch, dass gerade das seit 30 Jahren kommunistisch regierte West Bengalen hinsichtlich IT gewaltig aufgeholt hat und die mit höchsten Wachstumsraten in Indien aufweist. In der Tat verfolgt die demokratisch gewählte Regierung das Ziel, nach chinesischem Vorbild den über 80 Millionen Einwohnern durch ihre Reformen Bildung und Wohlstand zu sichern. Kolkata, die Hauptstadt West Bengalens, wird zu einem neuen High-Tech Zentrum Asiens. Die technische Revolution führte auch hier zum Bau von diversen IT-Parks und Sonderwirtschaftszonen. Beispielsweise entsteht in Kolkata gegenwärtig neben dem Sector-V in Salt Lake und der New Town in Rajarhat auch ein drittes, mit 630 Morgen Land die fast dreifache Fläche von Salt Lake umfassendes IT-Zentrum. Weitere aufblühende IT-Zentren West Bengalens mit Software Technology Parks befinden sich in den Städten Durgapur, Kharagpur, Siliguri und Haldia. Investoren profitieren von West Bengalens Hauptstärken: Eine kooperative Regierung, niedrige Betriebskosten, gut ausgebildetes Personal, die-in Indien seltene-verlässliche Verfügbarkeit von Energie, die erforderliche Infrastruktur und gute Verbindungen zu Konsulaten und Verbänden machen diese Region nicht nur für Unternehmen der IT-Branche interessant. Erklärtes Ziel der Regierung ist es, bis 2010 zu den Top-3 IT-Standorten in Indien zu gehören. Diese Pläne erscheinen realisierbar, wenn wie angekündigt weiten Teilen der Bevölkerung der Zugang zu Bildung und Technologiekompetenz sowie der Einblick in Regierungsvorgänge (E- Governance) ermöglicht werden. Forscher akademischer Institutionen Bengalens wie des renommierten Indian Institute of Technology Kharagpur sorgen nicht nur für die Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte, sondern arbeiten schon jetzt eng mit der IT- Branche zusammen. Die positiven Veränderungen im Bereich Technologie führen zu einer verstärkten Internationalisierung. West Bengalen wird für Ost und West zu einem strategischen Investitionsstandort. So betrachtet Sun Yu Xi, Chinas Botschafter in Indien, Kolkata als Wissenshauptstadt des Landes und ist sich hier der strategischen Vorteile für chinesische Geschäftsleute sicher. Entsprechend wird die erste größere chinesische Investition für ein indisches IT-Projekt auch in Kolkata stattfinden. 2006, im Jahr der chinesisch-indischen Freundschaft, wurde der Bau der Bengal Peerless Nanjing High-Tech Industrie Investitionszone für 6 Millionen US- Dollar beschlossen und im März 2007 auch begonnen. Sowohl China als auch Indien erkennen die Notwendigkeit, auf technischem Gebiet verstärkt zusammenzuarbeiten. In der neuen Zone sollen wissensbasierte Technologien wie IT und Biotechnologie gefördert werden. Nach Nanjing sind Kooperationen mit allen chinesischen Provinzen, allen voran Beijing, geplant. In New Town, Rajarhat wird außer dieser High-Tech Zone u.a. AXIS, ein futuristisches Einkaufszentrum mit z.B. chinesischem und europäischem Warenangebot entstehen. Ein kulturelles Highlight dieses im Sommer 2008 fertiggestellten Lifestyle-Komplexes wird ein Mozart-Zentrum sein, die weitere Präsenz Europas ist ausbaufähig. Die verstärkte Hinwendung zu Europa ist ferner erkennbar an innovativen Medienprojekten wie der neuen europäisch-indischen Nachrichtenagentur INEPNEXT oder der bengalischen Europa-Website Europe News Today, die den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen beiden Kontinenten intensivieren wollen. Kolkatas Hauptinteresse in Europa gilt dabei Deutschland. Der deutsche Botschafter in Indien, Bernd Mützelburg, ist beeindruckt vom neuen Erscheinungsbild der „Stadt der Freude“, Kolkata. Er bestätigt die große Unterstützung des dynamischen Ministerpräsidenten Buddhadeb Bhattacharjee für deutsche Investitionen (wie kürzlich Hunger Hydraulics) und weist auf das entsprechende deutsche Echo wie den Direktflug Kolkata-Frankfurt drei Mal pro Woche hin. Unzertrennbare Bande zwischen Deutschland und West Bengalen sind bereits geknüpft worden, nun gilt es die Stärken dieser Wissens-und Technologieregion weiter publik zu machen.
Text: Anita Shukla
Bild: (C) Purvi Shah-Paulini
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Episode 22: Die Weisheitswerkstatt 2. Interview Wulf M. Weinreich „Totenbuch, Evolution, Epigenetik, Wirtschaft & Politik“
Im ersten Interview mit Wulf Mirko Weinreich haben wir über das integrale Modell gesprochen und wie es möglich ist, Wirtschaft, Politik und Spiritualität in diesem Modell miteinander zu verbinden. In dieser Episode bildet die Grundlage das tibetanische Totenbuch, das Wulf Mirko für die westliche Welt vereinfacht in die deutsche und englische Sprache übertragen (NICHT übersetzt) hat. „Das integrale Totenbuch“ unterstützt Sterbende darin, in die unterschiedlichen „Bardos“ begleitet zu werden. Wenn es so ist, dass alle Menschen gleich sterben, und wenn manifest, subtil & kausal universelle Kategorien sind, so dass jeder Mensch da durch geht, dann muss man es auch jeder beschreiben können, ohne dass man Religionswissenschaften oder Buddhismus per se studiert haben muss.
Warum es für Julia und mich wichtig ist, den Tod zu thematisieren? Die Art und Weise wie die Menschen mit Krisen umgehen, macht deutlich, dass wir, vor allem in der westlichen Welt, Angst vor dem Tod haben. Die Natürlichkeit, die der Tod eigentlich mit sich bringt (alles was lebt, wird nun einmal sterben), ist verloren gegangen und die Handlungen vor allem in Wirtschaft und Politik basieren auf „Lebenserhalt um jeden Preis“. Die Ursachen, die zum eigentlichen Leid führen, werden gar kaum berücksichtigt. Symptome werden behandelt. Die Abgetrenntheit zum Subtilen und Kausalen lässt die Angst entstehen. Die Verbindung zu diesen lässt Vertrauen entstehen.
Viel Spaß beim Zuhören. Es ergibt Sinn das erste Interview mit Wulf Mirko anzuschauen, da dieses Gespräch darauf aufbaut.
Episode 21: Die Weisheitswerkstatt „Trauerbegleitung“ Interview mit Petra Sutor
Petra Sutor ist Marketing Managerin bei einer Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft.
Als Trauerbegleiterin begleitet sie im Unternehmen Trauernde, die Angehörige & Kollegen verloren haben. Sie ist systemischer Coach und eine erfolgreiche Autorin.
Mit ihr sprechen wir über das Thema Tod, wie sie es zusammen mit einer Kollegin geschafft hat, eine Anlaufstelle für Trauernde im Unternehmen zu etablieren und den Tod in diesem Umfeld von einem Tabuthema zu einem akzeptierten Thema zu machen. Es ist ein sehr vielseitiges Gespräch, wo interkulturelle Aspekte, westliche und östliche Umgangsformen u.v.m. eine Rolle spielen.
Schauen oder hören Sie hinein, in diese sehr spannende und bewegende Episode.
Episode 20: Die Weisheitswerkstatt Interview mit Wulf Mirko Weinreich „Corona, Leadership in Wirtschaft & Politik aus integraler Sicht“
Tauchen Sie in die integrale Welt ein. Wulf-Mirko Weinreich erklärt uns in dieser Episode das integrale Modell nach Ken Wilber in Bezug auf Spiritualität und Psychologie. Wie lässt sich der Umgang mit Corona von Wirtschaft und Politik mit diesem Modell erklären? Den Bogen zu Leadership in diesen beiden Bereichen spannen wir auch und kommen zu interessanten Schlussfolgerungen.
Sich dieses Mal das Video anzuschauen lohnt sich, denn es werden einige Folien zu Erklärung gezeigt.
Episode 19: Business Talk 2 mit Markus von Rheinbaben über Durchführung von Online Trainings in Indien (Englisch)
Der heutige Business Talk findet mit Markus von Rheinbaben von Advanced Training Technologies – einem Teil der Schmidt Kranz Gruppe – statt. Dieses Unternehmen verfügt über 30 Jahre Erfahrung in der technischen Ausbildung und Praxisnähe.
Hören Sie sich die Einblicke in seine Erfahrungen mit Indien, insbesondere im Rahmen von Trainings – auch online – an.
Episode 18: Die Weisheitswerkstatt Interview mit Violetta Pleshakova über Leadership, Paradigmenwechsel und Weiblichkeit
Violetta Pleshakova bezeichnet sich selbst als eine Pradigmenwandlerin, eine spirituelle Mentorin und als einen intuitiven Kanal. Sie zeigt sich offen nach ausßen mit ihrer Spiritualität und bringt klar zum Ausdruck woran glaubt.
In diesem Kapitel geht es auch um Leadership und darum, wie Spiritualität in diesem Kontext auf authentische Weise gelebt werden kann, die nichts aus- sondern alles einschließt!
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