Integrales Change – Wie komplexe Veränderungen leichtfüßig werden

von | Jun 26, 2017 | Aufstellungen, Change Management, Deutsch, Indien, Integrale Aspekte, Veränderung, Veränderungsprozesse, Wirtschaft | 0 Kommentare

Change bedeutet Veränderung und bezieht dabei sowohl das persönliche Wachstum einzelner wie das ganzer Organisationen ein. Hieraus ergibt sich ein nicht unerheblicher Anspruch an Change-Manager und Change-Beraterinnen. Denn wie kann Veränderung innen und außen gleichermaßen gelingen, wie kann Change individuelle Aspekte und systemische Zusammenhänge ausgewogen berücksichtigen? Die Antwort auf diese Frage ist erst einmal ganz einfach. „Es ist einfach alles zu berücksichtigen.“ Die Realität macht diese Antwort leider sofort unbrauchbar, denn Veränderungsumgebungen sind hinreichend komplex und per se unsicher: Irgendwo gilt es zu starten, ist eine Auswahl zu treffen, sind Methoden, Maßnahmen oder Berater auszuwählen.

Die Praxis zeigt, dass Erfolg hier wesentlich davon abhängt, dass die Entscheider und Key-Player von Veränderungsprozessen in der Lage sind, bewusst zu erfassen, was sie gerade aus welchem Grund auswählen und was sie für eine gegebene Zeitspanne nicht in den Fokus stellen. Diese Bewusstmachung braucht eine Struktur, quasi ein Suchraster, das (aus)sortieren hilft.  Genau hier greift der Ansatz des Integral Change und zeigt seine besondere Qualität, die hier anhand von  Praxisbeispielen aufgezeigt werden.

 Change passiert fortwährend

Die Wahl des Startzeitpunkts für ein Changeprojekt und die erste Aktivität sind damit bereits die erste zu meisternde Herausforderung. Anstatt langwierige Analysen voranzustellen, die unnötig wertvolle Ressourcen binden, kann die Anwendung von Methoden der Organisations- und Systemaufstellung eine Alternative sein. Sie bilden das System schnell in seiner Tiefe ab und identifizieren Blockaden.

Folgendes Praxisbeispiel eines Eventveranstalters zeigt, was das konkret heißen kann. Bei diesem Kunden war der Wunsch nach einem neuartigen Veranstaltungsformat und mehr Vernetzung im Themenfeld vorhanden. Gleichzeitig war klar, dass das Neue nicht mit den etablierten Strukturen und dem vorhandenen Personal umsetzbar sein würde. Erste Verabredungen mit Referenten waren getroffen und es gab kein erwähnenswertes Budget. Im Kern war also „nur“ das Gefühl vorhanden, dieses Neue hätte echtes Potential, Menschen zu erreichen, zum Teilnehmen zu animieren und daraus Projekte in die Welt zu bringen, die allerorten verändern helfen.

Die Aufstellungsarbeit zu Beginn des Einsatzes diente der Analyse der bestehenden Beziehungen zwischen Veranstaltern, Partnern, Referenten, Kunden und der Öffentlichkeit in Bezug zum Konzeptthema und der Vision des Veranstalters. Daraus konnte das Thema selbst klarer gefasst und die wesentlichen Key-Partner identifiziert werden. Die Komplexität wurde für die verantwortliche Führungskraft mit dieser Methode sofort reduziert ohne wesentliche Interdependenzen leichtfertig auszublenden. Durch Veränderung in der Aufstellung konnten Hypothesen auf Ihre Wirkung hin überprüft werden und konkrete erste Schritte definiert werden, die dann mit dem vorhandenen Team und Budget umgesetzt wurden. Das neue Veranstaltungsformat war letztlich ein voller Erfolg und Fortsetzungen sind geplant.

Change darf Methoden haben

Es ist nicht zielführend, sich darüber zu streiten, welcher methodische Ansatz der richtige  für erfolgreichen Change ist. Jede Methode hat ihre Stärken und Schwächen und birgt Chancen und Risiken. Wesentlich ist wieder die bewusste Auswahl von Methoden und deren Einsatz an der passenden Stelle. Sich bewusst machen, was im nächsten Schritt ansteht ist sinnvolle Basis für eine zielführende Methodenwahl. Also kein sich anstecken lassen von der Begeisterung der Change-Kollegen oder ein unbegründetes Okay an Berater und Moderatoren für noch so spektakuläre Methoden. Ein World Café z.B. passt eben nicht immer, genauso wenig wie der Kletterseilgarten. Bleiben Sie also einfach in Bewegung und nehmen Sie es leichter.

 

„Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode.“ (William Shakespeare)

 

Text: Daniela Borschel

Bild: Daniela Borschel

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Neueste Podcast Episoden

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What is Scrum? How can agile work be well designed in an international context? What are the challenges of agile working in a team that is collectivistic and hierarchical on the one hand and individualistic on the other? The independent systemic consultant, Elisabeth Tieben, has gained over 12 years of experience in agile project teams as an employed product manager, before she started her own business in 2022. I talk with her about the questions above.
Have fun listening to our conversation.

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Was ist Scrum? Wie lässt sich agiles Arbeiten im internationalem Kontext gut gestalten? Welche Herausforderungen gibt es, wenn agiles Arbeiten in einem Team das einerseits kollektivistisch und hierarchisch, andererseits Individualistisch geprägt ist? Die selbständige systemische Beraterin, Elisabeth Tieben, hat als Angestellte Produktmanagerin über 12 Jahre Erfahrung in agilen Projektteams gesammelt, bevor sie sich in 2022 selbständig gemacht hat. Mit ihr unterhalte ich mich über die obigen Fragestellungen. Viel Freude beim Reinhören.

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Der erste Podcast in diesem Jahr, und dieses mal werde ich von Daniela Sarrazin interviewt. Daniela beschreibt in ihrer Einleitung den Inhalt folgendermaßen: „In dem heutigen Podcast darf ich ein wundervolles, fast schon philosophisches Gespräch mit Purvi-Shah-Paulini führen. Dabei geht es uns um das „Aushalten und Vertrauen“. Mit einer wunderbaren Leichtigkeit widmen wir uns den Themen: „Aushalten dessen was ist“; dem, was der“ Veränderungsprozess mit uns macht“; „Vertrauen in mich selbst“; „Akzeptanz dessen was mein Gegenüber ausmacht“; dem „Vertrauen ins eigene Leben“; und letztendlich dem „Glauben daran, das alles gut wird.“ Mehr dazu in meinem Podcast….“

Danke, Daniela, für die Leichtigkeit in diesem Interview. Es hat mir großen Spass gemacht mal auf der „anderen Seite“ zu sein.

Episode 01/22: Daniela Sarrazin interviews me about „Endure and Trust“ (German)

The first podcast this year, and this time I am interviewed by Daniela Sarrazin. Daniela describes the content in her introduction as follows: „In today’s podcast I get to have a wonderful, almost philosophical conversation with Purvi-Shah-Paulini. In it, we are talking about „enduring and trusting“. With a wonderful lightness, we address the topics of „enduring what is“; what „the“ process of change does to us“; „trusting myself“; „accepting what my counterpart is all about“; „trusting your own life“; and ultimately, „believing that everything will be okay.““

Thank you, Daniela, for the lightness in this interview. I really enjoyed being on the „other side“ for a change.

Episode 14/21: Wisdom Workshop „The Hayden Model“ Interview with Julia Hayden (Interview in German)

„What are chakras in Hinduism are wheels in Taoism, for example, are plexus in popular medicine and spheres of the tree of life in Kabbalah. What in TCM is QI, we know in the West as breath or body fluids, the Vedas call it Prana. And in Japanese medicine the syllable „ki“ in the word Reiki corresponds exactly to this life energy.
What in Hinduism are koshas, in conventional medicine are described as biosocial effect chains, and in Kabbalah teachings are levels of worlds.“ From the manual The Hayden Model by Julia Hayden.
The Hayden Model serves as a facilitating toolbox to get closer to your inherent wisdom and power for self healing. It combines in a simple way, Western conventional medicine with Traditional Chinese Medicine, with Jewish Kabbalah teachings, with Vedic philosophy from India, with your own knowledge.
The teaching cards explain in their simplicity through pictures and words the interaction of all levels of your being. They are very specific to use, adapted to the particular body, practical to implement, easy to understand and simple to use.